Infinite Scrolling verursacht SEO-Probleme

Infinite Scrolling verursacht SEO-Probleme

Gerade News- und Entertainment-Websites suchen immer wieder nach neuen Möglichkeiten, Besucher länger auf der eigenen Seite zu halten und im Idealfall sogar auf weitere Artikel zu verweisen. Zu den beliebtesten Ansätzen der vergangenen Jahre zählt Infinite Scrolling, die Illusion des endlosen Scrollens. Googles Webdeveloper Advocate Martin Splitt verriet allerdings kürzlich, dass diese Technik grobe SEO-Probleme verursachen kann. Es gibt jedoch alternative Ansätze, um besagte Probleme zu umgehen.

Was steckt hinter Infinite Scrolling?

Die Idee von Infinite Scrolling ist so simpel wie genial: Eine Treffer- oder Artikelseite erweitert sich konstant und automatisch, und gibt somit den Eindruck, als könne man endlos neue Informationen abrufen. Diese Variante wirkt natürlich modern und elegant, verringert die Anzahl benötigter Klicks und lädt zum Stöbern ein. Zudem wirkt sich diese Form von Lazy Loading – nicht alle Informationen werden sofort angezeigt, sondern durch Scrollen sukzessive nachgereicht – sehr positiv auf die Ladezeit aus. Der fehlende Footer, einsetzende Performance-Probleme bei besonders langen Seiten und geringe Conversion-Rates sprechen allerdings dagegen. Somit ist Infinite Scrolling eine Geschmackssache und gewiss nur bei bestimmten Anbietern und Branchen sinnvoll.

Das SEO-Problem aufgeschlüsselt

Für viele bislang ein blinder Fleck: Infinite Scrolling wirkt sich negativ auf die Googlebot-Indexierung aus. Im Rahmen der virtuellen Technical-SEO-Konferenz „Better Together“ zeigte Martin Splitt anhand Echtseiten-Debugging, warum diese Technik vielleicht gut aussieht, allerdings nicht unbedingt den gewünschten Ranking-Effekt erzielt. Splitt fasst die Problematik kurz und prägnant zusammen: „Was macht Googlebot nicht? Es scrollt nicht.“. Demnach kann Googles Crawler jene Inhalte, die sich erst nach dem Scrollen laden, nicht erfassen. Diese fehlen dann mitunter im Suchindex.

SEO-Alternativen für Infinite Scrolling

Splitts Statement ist gerade deshalb interessant, weil er nur wenige Wochen zuvor keine definitive Aussage zu diesem etwaigen Problemfeld geben wollte. Von seiner Seite heisst es nun, dass man nicht ausschliesslich auf Scrolling setzen sollte. Hier sind ein paar Tipps und Alternativen:

  • Das Lazy Loading-Prinzip für Bilder ist unbedenklich, ebenso die IntersectionObserver API.
  • Wer dennoch unbedingt mit Infinite Scrolling arbeiten will, sollte auf die JavaScript Library achten. Diese muss das Laden von Daten unterstützen, sobald sich diese ins Darstellungsfeld bewegen.
  • Als Alternative schlägt Google Pagination vor, d.h. ein zusammenhängender Inhalt wird auf mehrere Seiten aufgeteilt und kann somit getrennt indexiert werden. Dieses Prinzip funktioniert sowohl für die Aufteilung eines Artikels auf mehrere Seiten – aus UX-Sicht ist weniger gewiss mehr – als auch für Themenkreise und verwandte Artikel, die zuvor nur durch Infinite Scrolling „erfahrbar“ waren.

So stylisch Infinite Scrolling auch sein kann, wer grossen Wert auf starke Rankings legt und den maximalen SEO-Effekt mitnehmen möchte, sollte sich entsprechend schlagkräftige Alternativen suchen.

Quelle: www.searchenginejournal.com

Copyright Foto: pixabay.com/DiggityMarketing3

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