Bard und ChatGPT: Kann SEO mit KI funktionieren?

Bard und ChatGPT: Kann SEO mit KI funktionieren?

Künstliche Intelligenz und AI-Bots bestimmen seit einigen Wochen die Nachrichten. ChatGPT geistert längst nicht mehr nur durch die sozialen Medien. Das Prinzip dahinter ist einfach: Man stellt dem KI-Tool eine Aufgabe, beispielsweise die Produktion eines Textes zu einem bestimmten Thema mit einer bestimmten Wortzahl, und erhält binnen kürzester Zeit das gewünschte Ergebnis. Da Google aktuell mit Bard überhastet ein eigenes AI-Projekt nachschiesst, darf davon ausgegangen werden, dass solche Tools dauerhafte Begleiter werden könnten. Aber was bedeutet KI eigentlich für SEO?

Wie KI-Tools funktionieren

Maschinelles Lernen, in Verbindung mit neuronalen Netzen, liefert die Grundlage für generative KI. Das hört sich erst einmal furchtbar kompliziert an. Im konkreten Fall von ChatGPT werden Trainingsdaten herangezogen, um wichtige Informationen aus für die Anfrage relevanten Quellen herauszuziehen und diese in menschenähnliche Sprache umzuwandeln. Nach und nach baut sich ein besonders umfangreiches Datennetzwerk auf, das möglichst viele Themen behandeln kann, beispielsweise den Unterschied zwischen gesprochener und geschriebener Sprache versteht. Zudem erhielt der Bot eine Art Ferntraining, um durch menschliches Feedback potenziell gefährliche Verhaltensmuster – Diskriminierung und Hate Speech – zu vermeiden, was Chatbots von Google, Facebook und Konsorten in der Vergangenheit zu Fall brachte.

Was KI-Tools können

Tatsächlich funktioniert das recht gut, wobei eine grosse Einschränkung zu beachten ist: KI-Bots können falsch liegen und inkorrekte Informationen auswerfen. Es gibt keine Garantie auf umfassende und richtige Antworten, und somit sollten die bereitgestellten Daten auf keinen Fall blind übernommen werden. Hier liegt aktuell ein grosses Problem, das beispielsweise im Bereich KI und SEO zu Problemen führen kann.

Was ChatGPT und Konsorten aber tatsächlich können, verblüfft immer wieder. Neben der klassischen Beantwortung von Fragen konnte das Tool sogar schon ganze Zeilen Code schreiben. Im SEO-Bereich sind folgende KI-Features von besonderem Interesse:

  • Textproduktion: Die Content-Generierung wird mit Sicherheit am eifrigsten diskutiert. Von Meta-Beschreibungen über kurze Ads-Texte bis hin zur Blog-Textierung samt Bildauswahl und der Überarbeitung bestehender Texte gibt es kaum Limits.
  • Keyword-Recherche: Teile der recht umfangreichen Research-Aktivitäten können auf die AI ausgelagert werden. Von der reinen Recherche über die Erstellung von Blogthemen bis hin zu Keyword-Clustern bieten sich spannende Möglichkeiten.
  • Technisches SEO: Neben der bereits erwähnten Code-Generierung, wie Schema-Markups und robot.txt-Dateien, kann die künstliche Intelligenz auch zum Linkbuilding herangezogen werden. Bei den potenziellen Linkpartnern sollte jedoch bedacht werden, dass ChatGPT weder nach SEO-Sinnhaftigkeit reiht noch auf aktuelle Daten zugreift.

KI und SEO – was sagt Google dazu?

Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf Content, und da vertritt Google als wichtigster Suchanbieter eine überraschend offene Ansicht. In einem Beitrag auf developers.google.com heisst es, dass die Qualität wichtiger ist als der Ersteller der Inhalte. So gibt es manche Plattformen, darunter CNET, die seit geraumer Zeit KI-Texte verwenden und damit gut ranken. Google räumt zwar ein, dass künstliche Intelligenz definitiv bei der Erstellung besserer Inhalte hilft, diese aber weiterhin relevante Parameter erfüllen müssen.

Hier spielt wiederum das Helpful Content Update rein: Werden Inhalte – ob von Menschen oder der KI – rein für SEO und Suchmaschinen anstatt für User geschrieben, führt das zu Problemen. Entsprechend werden nur schlechte AI-Texte abgewertet und sollten daher in der Regel nicht blind übernommen werden. Wenn ansonsten also alles stimmt, it der Ersteller ziemlich egal.

Sind ChatGPT und Co. also das SEO-Allheilmittel? Sicherlich nicht, doch liefern sie gute Impulse. KI-Texte können gute Ausgangspunkte darstellen und wollen stets von Menschenhand nachbearbeitet, ausgebaut und überprüft wollen – von unrunden Formulierungen über thematische Unzulänglichkeiten bis hin zu etwaigen inhaltlichen Fehlern. Mehr Content-Seiten mit dünnen Inhalten – ob KI-generiert oder nicht – wollen aber weiterhin tunlichst vermieden werden. Dennoch sollte man sich schon heute mit künstlicher SEO-Intelligenz anfreunden, denn ChatGPT dürfte nur der Anfang sein.

Quellen: t3n.de /  searchengineland.com

Copyright-Foto: unsplash.com/Possessed Photography

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