Chrome setzt Schritte gegen Third-Party-Cookies

Chrome setzt Schritte gegen Third-Party-Cookies

Es war nur eine Frage der Zeit: Mozilla und Apple hatten bereits angekündigt, künftig auf Third-Party-Cookies verzichten zu wollen, auch Google spielte schon mit ersten Überlegungen. Nun kündigt der Suchmaschinengigant konkrete Massnahmen für seinen Web-Browser Chrome ein. In Zusammenarbeit mit Developern werden Trust Tokens getestet, die Ad-Fraud und unerwünschtes Dritt-Tracking verhindern sollen.

Neue API als Teil der Transparenzinitiative

Konkret plant Google die Einführung einer „Über diese Anzeige“-Funktion für Chrome. Diese zeigt den verifizierten Namen des Anzeigekunden an. Zunächst wird dies nur für Anzeigen via Google Ads sowie Display Video 360 angeboten, weitere Anzeigeformate sollen jedoch im kommenden Jahr folgen. Der Einsatz einer solchen Trust-Token-API ist Teil der neuen Chrome-Transparenzinitiative, die Fehlinformationen reduzieren und Ad-Fraud im Idealfall einen Riegel vorschieben soll. Zudem arbeitet man aktuell an der Entwicklung der Erweiterung „Ads Transparency Spotlight“. Rund um die API „Ad Disclosure Schema“ entsteht ein Tool, das genaue Infos zur Anzahl der geladenen Anzeigen sowie der für die Personalisierung herangezogenen Userdaten liefert. Allerdings befindet sich die Entwicklung dieser Erweiterung noch in einen sehr frühen Stadium.

Das steckt hinter dem Abgesang auf Third-Party-Cookies

Warum aber werden entschiedene und gezielte Massnahme gegen solche Third-Party-Cookies gesetzt? Im Gegensatz zur First-Party-Variante, welche von der aktuell besuchten Website selbst gesetzt werden, stammen diese Cookies von Drittanbietern. Sie spanieren User und spielen beispielsweise gezielte Werbung aus, wenn besagter User eine andere (mit Werbung versorgte) Seite dieses Drittanbieters besucht. Solche Cookies spielen vor allem im Bereich des Datenschutzes eine zentrale Rolle und wurden unter anderem durch die DSGVO streng reglementiert. Die angekündigte dauerhafte Blockade von Third-Party-Cookies setzt sich vornehmlich aus folgenden Überlegungen zusammen:

  • Voreingestellte Zustimmungs-Banner sind laut EuGH-Urteil vom Oktober 2019 ungültig – die Verwendung von Cookies muss aktiv und freiwillig bestätigt werden.
  • Neuere Tracking-Methoden, darunter E-Tags, Google-ID und Fingerprinting, verlangen seit besagtem Urteil ebenfalls eine explizierte Bestätigung. Gerade Fingerprints sammeln Nutzerinformationen ohne jegliche Zustimmung und Kontrolle.
  • Ohne exakte Identifizierung wird Ad-Fraud, also Anzeigenbetrug, Tür und Tor geöffnet.

Während Mozilla Firefox und Apple Safari Third-Party-Cookies bereits aktiv blockieren, will Google Chrome bis spätestens 2022 nachziehen. Das bedeutet zwar gewaltige Umstellungen für die Online-Werbebranche, zugleich aber mehr Sicherheit und Anonymität im Netz – ein mehr als kostbares Gut.

Quelle: t3n.de

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