Continuous Scrolling für Google-Desktop-Suche

Continuous Scrolling für Google-Desktop-Suche

Im Herbst 2021 führte Google das kontinuierliche Scrollen bei Suchergebnissen für mobile Endgeräte ein. Auf diese Weise sollte wiederholtes (Weiter-)Klicken der Vergangenheit angehören, zumal der Grossteil der User, die nach weiteren Informationen suchen, gemäss statistischer Erfassung ohnehin maximal vier Ergebnisseiten durchforsten würden. Nun kommt Continuous Scrolling auch zu Googles Desktop-Suche. Ein vorläufig auf den US-amerikanischen Sprachraum limitiertes Feature bringt die extralangen Seiten auf Standgeräte und könnte schon bald auf den deutschsprachigen Raum übertragen werden.

Sechs Ergebnisseiten in einem

Während die erste Ergebnisseite mehr und mehr mit Ads, Infografiken, Knowledge Panels und ähnlichen Fragen zugekleistert wird, rücken die eigentlichen, klassischen Suchergebnisse etwas in den Hintergrund. Continuous Scrolling soll diesem Phänomen entgegenwirken. Laut Google kann der Inhalt von sechs Ergebnisseiten kontinuierlich gescrollt werden. Wer dennoch weitere Resultate benötigt, bekommt am Ende der extralangen Liste per Klick auf einen Button noch mehr angezeigt. Somit stehen – gerade bei höchst populären Suchbegriffen – zwar längst nicht alle Ergebnisse auf einer Seite, wohl aber ein Vielfaches zur (noch) aktuellen Lösung. Auf diese Weise wird es noch einfacher, zum gewünschten Suchziel bzw. zu mehreren Zielen zu kommen.

Continuous Scrolling aus SEO-Sicht

Das Streben nach der ersten Ergebnisseite ist das A und O im SEO-Sektor. Was aber, wenn diese Seite plötzlich in etwa um das Sechsfache anwächst? Zumindest aus Reporting-Sicht dürfte sich, nach Erkenntnissen der mobilen Continuous-Scrolling-Einführung, nichts ändern, da die Search Console die Position und nicht etwa die SERP-Seite zählt. Die erste Position verliert also etwas an Wichtigkeit, selbst die Top 3 werden nicht mehr ganz so entscheidend sein. Kontinuierliches Scrollen verleitet dazu, sich deutlich mehr Ergebnisse als vorher anzusehen. Das könnte im Umkehrschluss zu einem höheren Anteil an Werbungen, Graphs und dergleichen führen. Dennoch gibt es aus SEO-Sicht weiterhin wichtige Optimierungsansätze mit leicht geänderten Vorzeichen:

  • Bei einer Wand an Suchresultaten fallen clevere Page-Title positiv auf. Sonderzeichen und Emojis können den Unterschied machen. Featured Snippets wollen ebenfalls mitgenommen werden.
  • Diverse Google-Features, wie „Ähnliche Fragen“ und Bildergebnisse, sollten ebenfalls ins Visier genommen werden. Google baut diese Bereiche im Rahmen von Continuous Scrolling aus. So rentiert es sich einerseits, ordentliches Bild- und Video-SEO zu implementieren, und andererseits auf sehr spezifische Frage-Keywords abzuzielen und diese mit informativen, zugleich prägnanten Artikel zu versehen.
  • Obwohl die SERP-Seiten um einiges länger ausfallen, sind die Plätze an der Sonne weiterhin heissbegehrt. Nach Möglichkeit will bei der Optimierung auf die Top 3 abgezielt werden. Wenn ausbaufähiger Content bereits rankt, können entsprechende Erweiterungen diese Fokusbereiche erklimmen. Qualität macht sich auch weiterhin bezahlt.

Bevor jedoch entsprechende Wege eingeschlagen werden wollen, sollte auf die Einführung von Continuous Scrolling im Rest der Welt gewartet werden. Es schadet allerdings nichts, sich schon jetzt auf die alte, neue SERP-Realität vorzubereiten.

Quellen: www.searchengineland.com / www.searchenginejournal.com

Copyright-Foto: unsplash.com/firmbee.com

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