Wie SEO und Paywalls harmonisch koexistieren können

Wie SEO und Paywalls harmonisch koexistieren können

Während Print-Auflagen ihren Sinkflug fortsetzen, suchen Zeitungen und Publisher weiterhin nach Möglichkeiten, Verluste auszugleichen und ihre Inhalte zu monetarisieren. Dieser Ansatz hat sich längst ins Netz verlagert. Paywalls gehören zum guten Ton und bleiben heiss diskutiert – von Benachteiligungen einkommensschwacher Menschen und der Schaffung von Filterblasen bis hin zur Förderung von hochwertigen Inhalten und der Erhaltung wichtiger Arbeitsplätze. Ein Thema kommt in diesem Zusammenhang jedoch meist zu kurz: Wie gehen Paywalls mit zentralen SEO-Themen um?

Paywall-Arten im Überblick

Nicht nur aus SEO-Sicht wird schnell deutlich: Paywall ist nicht gleich Paywall. Welche Variante sich für die eigenen Inhalte am besten eignet, ist selbstverständlich eine individuelle Entscheidung, hängt von den eigenen Ansprüchen, von finanziellen Zielen, aber auch von den Erwartungen an die Zielgruppe ab. Grundsätzlich gibt es drei Varianten:

  • Freemium: Diese Paywall verbindet kostenlose mit kostenpflichten Inhalten. Grundlegender Content kann gratis gelesen werden, um das Angebot zu testen. Wer jedoch auf tiefergehende, komplexere Analysen zugreifen möchte, muss Geld in die Hand nehmen.
  • Metered: Zwar besteht hier eine grundsätzliche Paywall für alle Inhalte, doch kann eine bestimmte Anzahl von Artikeln – täglich, wöchentlich oder monatlich – kostenlos konsumiert werden, unabhängig von Umfang und Kategorisierung. Auf diese Weise lässt sich selbst Premium-Content antesten.
  • Hard: Die harten Paywalls verzichten komplett auf kostenlose Inhalte. Wer etwas lesen möchte, muss erst die Bezahlschranke überwinden. Dieses Modell kommt vor allem bei Nischeninhalten und besonders einzigartigem Content zum Einsatz.

Wie steht Google zu kostenpflichten Inhalten?

In einem Hangout erklärte Googles Webmaster Trend Analyst John Mueller vor geraumer Zeit, dass die Crawler Inhalte hinter Paywalls sehen können, selbst wenn diese für nicht-zahlende User unsichtbar bleiben. Ebenso werden solche Inhalte keinesfalls automatisch als Thin Content betrachtet, sondern können ganz regulär ranken, wenngleich es in der Vergangenheit einiges an Diskussionen und Konflikten mit Publishern gab, speziell was Google News betraf.

Wichtig ist jedoch, dass die technische Implementierung stimmt. Neben dem korrekten Einbau strukturierter Daten, die unter developers.google.com eingesehen werden können, empfiehlt Mueller das Erstellen einer Testseite bzw. das Arbeiten mit Googles eigenen Test-Tools um die richtige Funktionalität zu überprüfen. Ebenso will auf korrekten Code, speziell beim Snippet-Einsatz, und eventuellen Ausschluss nicht verifizierter Bots, geachtet werden, um das Risiko etwaiger Cloaking-Strafen von Anfang an auszuschliessen.

SEO für Paywalls einrichten

Neben den Google-Richtlinien für Abo- und Paywall-Inhalte sollten folgende Punkte für optimales SEO hinter der Bezahlschranke berücksichtigt werden.

  • Kein Archiv: Damit Paywall-Content nicht im Cache landet und somit (zu einem späteren Zeitpunkt) kostenlos angesehen werden kann, empfiehlt sich der noarchive-Tag. Auf diese Weise können die Inhalte nur von zahlenden Usern gelesen werden.
  • Strukturierte Daten: Neben den speziellen Auszeichnungen für Abo-Inhalte wollen zudem die passenden strukturierten Daten für den veröffentlichten Content-Typ hinterlegt werden.
  • Klassenname: Im Body-Bereich zeigen Klassennamen, welche Inhalte hinter der Paywall liegen, und welche frei zugänglich sind. Auch das will definiert werden.
  • Bot-Blocking: Um den missbräuchlichen Umgang mit hinter Bezahlschranken liegenden Inhalten zu erschweren, sollten alle unerwünschten Bots in der robots.txt-Datei ausgeschlossen werden.
  • SEO-Strategie: Bei allen speziellen Optimierungen für Paywalls sollte klassisches SEO keinesfalls übersehen werden. Ob Keywording, User Experience, schnelle Ladegeschwindigkeiten oder hochwertige Inhalte – die Essentials wollen auf keinen Fall vergessen werden.

Im Grunde ist das Einrichten einer Paywall mit Suchmaschinenoptimierung kein grosses Kunststück. Wer den technischen Aspekt beherrscht, Webmaster-Richtlinien berücksichtigt und neben den SEO-Basics zudem auf hochwertigen Content setzt, der eine Bezahlschranke rechtfertigt, hat beste Chancen auf gute Rankings und bessere Umsätze.

Quelle: www.seogforgooglenews.com

Copyright-Foto: pixabay.com/Mohamed_hassan

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