Diese Faktoren besitzen keine Ranking-Bedeutung

Diese Faktoren besitzen keine Ranking-Bedeutung

Die exakte Art und Weise, wie Google Seiten rankt, wird wohl für immer ein Mysterium bleiben. Unzählige Faktoren und Abwägungen fliessen in den Algorithmus ein, die genaue Zusammensetzung lässt sich nur anhand von Google-eigenen Guidelines sowie Kommentaren von Experten erahnen. Dabei schleichen sich immer wieder widersprüchliche oder sogar fehlerhafte Informationen ein, die unnötige Verwirrung stiften. Den folgenden vermeintlichen Faktoren kommt keine Ranking-Bedeutung zu.

Website und Technik

Der erste Blick richtet sich auf die Site an sich, speziell in technischer und historischer Hinsicht. Hier herrschen zahlreiche Missverständnisse:

  • Website-Alter: Wer länger im Netz unterwegs ist, hatte mehr Zeit, um Content und Links zu sammeln. Das Alter an sich hat keine Ranking-Bedeutung, denn die entsprechenden Signale müssen trotzdem aktiv gesammelt werden.
  • Domain-Registrierungsdauer: Wie lange eine Domain bereits registriert ist, hat mit der SERP-Ermittlung nichts zu tun, auch wenn Google ein entsprechendes Patent angemeldet hat. Obwohl kurze Registrierungszeiträume natürlich typisch für Spam-Anbieter sind, die schnell auftauchen und wieder verschwinden, so besitzen Kleinunternehmen und Start-ups ebenso „junge“ Domains.
  • Sitemaps: Wenn Websites mit Crawling-Problemen kämpfen, kann eine XML-Sitemap diese zumindest einigermassen beheben und eine vollständige Erfassung durch Google ermöglichen. Gut strukturierte und intern verlinkte Seiten benötigen sie nicht als Ranking-Faktor, doch schaden sie keinesfalls.
  • Subdomains: In der Web-Steinzeit hatten Subdomains als mögliche Alternative zu Sub-Directories vielleicht eine gewisse Bedeutung, doch das war einmal. Es kommt auf den richtigen Einsatz und die entsprechende Verlinkung an.
  • Barrierefreiheit: Nein, für Google ist Accessibility (noch) kein Faktor. Dennoch sollte auf barrierefreie, allgemein zugängliche Websites dringend geachtet werden. In Österreich reguliert das Web-Zugänglichkeits-Gesetz (WZG) diesen Bereich, unter bestimmten Bedingungen sind sogar Klage-Einbringungen möglich.

Nutzerverhalten und Qualitätsfaktoren

Wie zufrieden User mit dem Online-Angebot sind, spielt selbstverständlich eine Rolle. Eine gute User Experience sowie informative Inhalte, die der Suchanfrage entsprechen, sind definitiv zentrale Rankingfaktoren. Vergleichsweise irrelevant sind jedoch folgende Punkte:

  • Pogo-Sticking: Dieses User-Verhalten, bei der nach einem Seitenbesuch sofort zurück auf die Suchergebnisse gegangen wird (z. B. um weitere Suchergebnisse einzusehen), besitzt keine Ranking-Bedeutung. Für interne Tests zur Verweildauer und dem Nutzerverhalten spielt Pogo-Sticking unter Umständen eine Rolle.
  • User-Metriken: Wie viele direkte Visits werden pro Monat verzeichnet? Wie viel Zeit wird auf der Site verbracht? Wie hoch ist die Absprungrate? Wird Google Analytics verwendet? All das mag für die eigene Bewertung wichtig sein, nicht aber für Googles Algorithmus. Tatsächlich können hohe Absprungraten sogar ein positives Signal sein, beispielsweise bei Suchmaschinen selbst, wo schnell auf externe Ergebnisse geklickt wird.
  • AMP: Während Page Speed zu den zentralen Rankingfaktoren zählt, ist die Verwendung von AMP keiner. Zwar kann AMP die Ladegeschwindigkeit verbessern, doch ihr Einsatz alleine hat dahingehend keine Relevanz.
  • Qualitäts-Metriken: Obwohl Google regelmässig neue Qualitätsfaktoren und User-Experience-Metriken in den Algorithmus einbettet, beispielsweise im Rahmen des grossen Page-Experience-Updates, dienen viele nur konzeptuellen Veranschaulichungen. So erklärt das Prinzip E-A-T zwar, wie sich der Algorithmus zu verhalten versucht, hat selbst aber keinen direkten Einfluss.

Content und Site-Signale

Ein abschliessender Blick fällt auf den inhaltlichen Bereich und, etwas salopp ausgedrückt, das Drumherum. Content und Linkbuilding spielen selbstverständlich wichtige Rollen, aber eben mit gewissen Abstrichen:

  • Inhaltsseiten / Wortzahl: Mehr ist nicht gleich mehr. Natürlich hilft es, umfassenden Content aufbieten zu können, doch sollte die Qualität stimmen. Einfach nur ordentlich zu produzieren mit Blick auf Wortzahl anstelle von Informationsgehalt, bringt nichts.
  • LSI-Keywords: Suchbegriffe der „latenten semantischen Indexierung“ bezeichnen inhaltlich verwandte Schlagwörter. Unter den Suchanfragen werden Ergebnisse gelistet, die vielleicht nicht das eigentliche Keyword, aber eben relevante LSI-Keywords enthalten. Dies kann vielleicht Inspiration für künftige Optimierungen bieten, verfügt an sich aber über keine Ranking-Bedeutung.
  • TF-IDF-Keywords: Dieser Wert misst die Wichtigkeit eines Suchbegriffs bzw. einer Suchbegriffsphrase anhand der Häufigkeit in mehreren Dokumenten oder Sites. Da sich diese Metrik anhand externer Ergebnisse ergibt, die selbst veränderlich sind, kann man selbst keinen Einfluss darauf nehmen und TF-IDF somit vergessen.
  • Content-Genauigkeit: Inhalte sollen möglichst exakt der Suchanfrage entsprechen, und genau dieses Ziel wird durch mehrere Updates am Algorithmus verfolgt, also sollte man die Genauigkeit im Auge behalten. Aktuell werden für diese Metrik jedoch andere Faktoren, darunter Linkbuilding und Linkqualität, einbezogen. Es funktioniert also (noch) nicht so, wie es soll.
  • Nicht verlinkte Erwähnungen: Linkbuilding hilft, gerade wenn es qualitativ hochwertig und branchenrelevant ist. Obwohl es ärgerlich ist, wenn man erwähnt, aber nicht verlinkt wird, hat das keine Bedeutung für die eigene Position in den Suchergebnissen.
  • Social-Signale: Die Follower-Zahl in sozialen Medien ist Google egal, ebenso Engagement-Rates und Update-Häufigkeit. Zwar werden Facebook, Twitter und Co. gecrawlt, aber eben nur wie jede andere Seite im Netz. Starke Präsenzen in sozialen Netzwerk mögen für ein Unternehmen selbst verständlich wichtig sein, nicht aber für das Ranking der eigenen Website.

Quelle: www.searchenginejournal.com

Copyright Foto: ©pixabay.com/PhotoMIX-Company

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