Für Google gibt es keine ideale Ladegeschwindigkeit

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Für Google gibt es keine ideale Ladegeschwindigkeit

Wie schnell ist schnell, wie langsam ist langsam? Diese Gretchenfrage stellen sich Website-Betreiber, Techniker und SEOs Tag für Tag. Die Ladegeschwindigkeit einer Seite ist ohne Frage ein wichtiges Feature. Zeit ist Geld, lange Ladezeiten aufgrund technischer Unzulänglichkeiten und/oder großer Datenmengen sind mittlerweile ein No-Go – dafür sorgte unter anderem die verstärkte Mobilnutzung der letzten Monate und Jahre. Ein führender Google-Experte erklärt nun, dass die Suchmaschine keinen idealen Geschwindigkeitswert kennt, und dass sämtliche Messwerte mit Vorsicht zu genießen sind.

Sehr gut versus sehr schlecht

Bei einer #AskGoogleWebmasters-Sessions wurden Google Webmaster Trends Analyst Martin Splitt und sein Kollege John Mueller nach der idealen Ladegeschwindigkeit für greifbare Verbesserungen in den Suchergebnissen gefragt. Splitt und Mueller erklärten, dass prinzipiell nur zwischen „sehr guten“ und „sehr schlechten“ Seiten unterschieden wird. Dazwischen gibt es herzlich wenig. Einen Idealwert für die Ladegeschwindigkeit gibt es somit nicht, die Site soll bloß möglichst schnell für die einzelnen User funktionieren. Und wie schnell „schnell“ im jeweiligen Fall wirklich ist, hängt von Art, Ausrichtung und Zielgruppe ab.

Der richtige Messwert für das richtige Angebot

Diverse Speed-Test-Anbieter bieten eine Fülle an Daten und Messwerten. Folgende Akronyme treten häufiger auf.

  • FCP (First Contentful Paint): Der Zeitpunkt, an dem der Browser das erste Darstellungselement anzeigt.
  • FMP (First Meaningful Paint): Der Zeitpunkt, an dem die Seite gefühlt für den User fertiggeladen ist.
  • TTFB (Time to First Byte): Der Zeitraum zwischen Website-Aufruf und dem ersten vom Server geladenen Byte.
  • TTI (Time to Interactive): Der Zeitpunkt des fertigen Rendering, an dem die Site bereit für Nutzereingaben ist.
  • FID (First Input Delay): Der Zeitraum zwischen der ersten Nutzer-Interaktion (z.B. Klick auf einen Link) und der Reaktion des Browsers auf diese Interaktion.
  • FCI (First CPU Idle): Der Zeitspanne von der ersten Anfrage bis zum fertigen Abruf aller CPU-relevanten Aspekte (JavaScript etc.).

Was davon für die eigene Website relevant ist, hängt vom Angebot und der Ausrichtung ab. Spielt das tatsächliche Lesen der Inhalte eine zentrale Rolle, so sollte stärker auf die FCP- sowie FMP-Werte geachtet werden. Überaus interaktive Applikationen, die zur sofortigen Interaktion verleiten möchten, bemühen sich hingegen vornehmlich um FID oder TTI.

Keine idealen Messwerte, keine perfekten Tools

So wie es keine ideale Ladegeschwindigkeit gibt, gibt es auch keine perfekten Messwerte. Es kann immer leichte Schwankungen bei der Geschwindigkeitsmessung geben. Sind etwaige Ladeprobleme wirklich auffällig – zentrale Inhalte benötigen einen deutlich zweistelligen Sekundenwert – sollte genauer nachgesehen werden. Liegt die Lade- und Arbeitszeit in einem Bereich von beispielsweise 20 Millisekunden, gibt es wohl keinen Grund zur Sorge. Splitt verwendet ein weiteres Beispiel: Vergehen 20 Sekunden zwischen dem Laden einer Messenger-Nachricht und dem Laden des Antwortfeldes, dann stimmt etwas nicht. Baut sich das Kontaktformular unter einem Blog-Posting erst nach den ersten zehn Sekunden auf – egal, schließlich sollte die Lesezeit des Postings in der Regel deutlich länger sein. Daher empfehlen die Google-Experten kein konkretes Speed-Tool – manche widmen sich nur den einfachen Basics, andere geben sich sehr anspruchsvoll und umfangreich.

Es hängt also, wie so vieles bei Google, von der Relation ab. Webmaster, Anbieter und SEOs sollten sich nicht an einem einzigen Messwert und einem einzigen Tool aufhängen, sondern die eigene Site sowie die gelieferten Ergebnisse in ihrer Gesamtheit betrachten. Mit etwas Augenmaß und dem Blick fürs Wesentliche lassen sich die richtigen Schlüsse ziehen.

Quelle: searchengineland.com

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