Keyword-Kannibalisierung im SEO-Visier

Keyword-Kannibalisierung im SEO-Visier

Wer ernsthaftes SEO betreibt, möchte die Früchte aufwendiger, oft anstrengender Arbeit ernten. Der Wunsch nach besseren Rankings, mehr Aufmerksamkeit und steigenden Conversions ist täglicher Antrieb. Was aber, wenn man sich dabei selbst im Weg steht? URL-Kannibalisierung und Keyword-Kannibalisierung treibt SEO-Sorgenfalten auf die Stirn. Doch was steckt eigentlich hinter dieser kannibalischen Kodierung? Und was kann dagegen unternommen werden?

Wenn man sich selbst ein Content-Bein stellt

SEO-Kannibalisierung entsteht, wenn sich zwei URLs auf der eigenen Website gegenseitig Konkurrenz machen, d. h. auf dasselbe Keyword oder eine zumindest sehr ähnliche Phrase optimiert wurden und/oder damit ranken. Das kann folgende Probleme aufwerfen:

  • Googles Crawlbots wissen nicht, welche URL die für den Keyword- bzw. Semantik-Kontext relevante Version ist, und tun sich daher mit der Indexierung sowie der Ranking-Erstellung schwer.
  • Dadurch entstehen womöglich Rankingverluste, weil eine 100%ige Identifizierung des eigentlichen Hauptinhalts nicht mehr möglich ist; neues Content-Potenzial wird verschenkt.
  • Sind mehrere URLs unter einem Suchbegriff indiziert, landen User auf womöglich für die Suchanfrage falschen Inhalten – der erhoffte Effekt (Conversion) bleibt aus.
  • Im Extremfall kann SEO-Kannibalisierung sogar (fälschlicherweise) als Duplicate Content wahrgenommen und in den SERPs ignoriert werden.
  • Zudem können keine verlässlichen Reportings und Analysen für weiterführende Massnahmen erstellt werden.

Wie lässt sich Keyword-Kannibalisierung ermitteln?

In kannibalischen SEO-Gefilden entstehen deutliche und weniger deutliche Formen, welche über die eigenen Füsse stolpern lassen. Entsprechend braucht es Genauigkeit bei der Ermittlung:

  • Google-Suche: Neben gewissen Tools können doppelte Keyword-Einsätze direkt über die Suchfunktion des Suchmaschinengiganten ermittelt werden. Mit den Suchoperatoren site: (für die eigene Domain) und intitle: bzw. inurl: (für das jeweilige Keyword) erscheinen sämtliche Unterseiten die mit fraglichen Suchbegriffen arbeiten. Auch die Google Search Console hilft weiter.
  • Content-Matrix: Zudem sollte man selbst über umfassende Übersichten zu eigenen Inhalten verfügen – schliesslich möchte man (gerade bei grösseren Websites) wissen, welche Themen bereits behandelt wurden. Eine entsprechende Sortierung und Suche nach Buzzwords gibt schnellen Aufschluss und ist ein Muss, bevor neuer Content in Angriff genommen wird.
  • Widersprüchliche Keywords: Etwas kniffliger wird die Angelegenheit, sobald man in mehrdeutige Gefilde abtaucht. Ist ein „Schloss“ nun eine Burg oder eine Schliessvorrichtung? Manche Wörter haben mehrere Bedeutungen. Gibt es Content zu verschiedenen Varianten auf der eigenen Seite, so kann Google in einem seltenen Fall beide ranken lassen, unabhängig von der Suchintention.

Wichtige Überlegungen bei SEO-Kannibalisierung

Ob es sich lohnt, entsprechende Massnahmen zur Content-Vereinheitlichung zu setzen – von Weiterleitungen über Canonical-Tags bis zu verändertem Keyword-Fokus –, kommt natürlich stets auf den jeweiligen Fall der Fälle an. Dabei sind folgende Themen unbedingt zu beachten:

  • Gibt es ein Performance-Problem? Das liegt selbstverständlich im Auge des Betrachters, doch sollten die Rankings trotz (potenzieller) Kannibalisierung stimmen, braucht es vielleicht keinen Eingriff. Regelmässiges Monitoring will das Thema jedoch im Auge behalten.
  • Werden beide Seiten angezeigt? Eine Seite ist auf „Beste Pizza“ optimiert, die andere auf „Pizza kaufen“, dennoch tauchen beide Resultate für dasselbe Keyword auf – braucht es wirklich zwei unterschiedliche Seiten oder reicht eine gemeinsame Variante? Sollten beide Content-Sites benötigt werden, helfen womöglich andere Keywords.
  • Zusammenlegen, ja oder nein? Diese SEO-Gretchenfrage bleibt letztlich übrig. Welche Variante besser passt, liegt letztlich im Auge des Betrachters. Sollte es zu einer Zusammenlegung kommen, will auf der stärksten URL (z. B. hinsichtlich Backlinks und URL-Geschichte) aufgebaut werden, während die nun verschwindende URL per Weiterleitung zum konsolidierten Inhalt schickt. Braucht es jedoch, wie im vorhergehenden Punkt angedeutet, zwei verschiedene Varianten, so müssen die inhaltlichen Unterscheide deutlicher herausgearbeitet werden.

Quelle: moz.com

Copyright-Foto: unsplash.com/NisonCo PR and SEO

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